5800 km per Rad von Orlando bis San Diego

 

Der Vorstand der Wanderuper LandFrauen hatte auf Initiative von Margarete Langholz ihre Schwester Käthe und deren Mann Reinhard Körte für den 12.01.2017 eingeladen, um über eine große Fahrradtour durch die USA zu berichten.

Fast 60 Gäste hatten sich angemeldet und waren gespannt auf das, was Käthe und Reinhard zeigen und erzählen wollten. Wir wurden nicht enttäuscht. Mit beeindruckenden Landschaftsbildern und unterhaltsamen Anekdoten ließen sie die Zuhörer an ihren Erlebnissen teilhaben.

Das Ehepaar Körte unternimmt seit vielen Jahren große Reisen, immer per Fahrrad. Dabei sind Entfernungen von 1000 km und mehr keine Seltenheit. Für die bisher größte ihrer Touren hatten sie sich spezielle Räder anfertigen lassen, um die lange Reise so bequem wie möglich zu erleben. Mit einem verlängerten Visum blieben maximal 90 Tage Zeit für den langen Trip.

Da im Februar noch mit Schnee in den Bergen zu rechnen ist, wurde die Reise mit Start in Orlando/Florida und Ziel San Diego/Kalifornien geplant. Radwege wie bei uns gibt es in den USA kaum, man fährt dann auch auf dem Seitenstreifen der Highways. Bei den durchschnittlich 100 km pro Tag ging es zuerst an der Atlantikküste entlang und dann quer durch verschiedene Bundesstaaten wie Alabama, Mississippi, Texas und Arizona bis Kalifornien. Dabei kamen Körtes immer wieder durch wunderschöne Gegenden und Städte, in denen dann auch mal 2-3 Tage Rast gemacht wurde, um Kraft zu tanken und die Sehenswürdigkeiten zu genießen. Auch Wüstengegenden mit starkem Wind und endlos lange schnurgerade Straßen lagen auf ihrem Weg. Insgesamt durchquerten die leidenschaftlichen Biker vier Zeitzonen auf ihrem 5.800 km langen Weg.

Vor Beginn der Reise hatten sich die beiden das Versprechen gegeben, die Tour sofort abzubrechen, wenn es für einen zu beschwerlich werden sollte. Aber trotz mancher Schwierigkeiten gaben sie nicht auf. Es gab auch mal einen „gebrauchten Tag“, wie Käthe sich ausdrückte, an dem es nicht so rund lief, mit Stürzen, teurer Übernachtung und „Papp-Frühstück“. Teilweise war die Verpflegung dürftig, manchmal gab es tagsüber nur Müsli-Riegel und schlecht schmeckendes Wasser. Das abendliche Bier war dann ein Genuss. „Als uns an unserem Hochzeitstag in einem sehr feinen Lokal das erste Glas Selter serviert wurde, kam es uns wie Champagner vor“, berichtete Käthe Körte.

Die Hilfsbereitschaft der Amerikaner hat die beiden Radler stark beeindruckt. Mal wurden die Fahrräder kurzerhand auf einen Pick-Up geladen, um eine gefährliche Situation zu umfahren, bei anderer Gelegenheit wurde der Highway für sie kurzzeitig gesperrt.

Mit vielen schönen Eindrücken erreichten sie schließlich unfallfrei und glücklich San Diego. Von ihrem letzten Ziel Los Angeles wurde dann der Heimweg nach Hamburg angetreten.

Die nächste Reise ist schon in Vorbereitung. Sie soll in diesem Jahr von Hamburg nach Paris führen – für Käthe und Reinhard eine verhältnismäßig kurze Entfernung, die sie innerhalb von vier Wochen schaffen wollen.

Wir Zuhörer waren von dem kurzweiligen Reisebericht begeistert und sind sicher, dass die beiden nicht das letzte Mal in Käthe´s Heimat Wanderup zu Gast waren.

Kirsten Rasmussen